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Über eine togoische Hochzeit, Batiktechniken und Demonstrationen

  • Autorenbild: Ivanka
    Ivanka
  • 1. Dez. 2018
  • 3 Min. Lesezeit

Vergangenes Wochenende war unsere WG bei der Hochzeit unserer Schneiderin Abla eingeladen. Um neun Uhr ging es los mit der kirchlichen Trauung. Wir haben uns alle richtig herausgeputzt und ich hatte natürlich ein von ihr geschneidertes Pagne-Kleid an. Die Messe begann sogar recht pünktlich, allerdings war beim Einlaufen des Brautpaares nur die Hälfte der Gäste anwesend. Im Laufe der Messe trudelte der Rest nach und nach ein.


Mich überraschte es, dass die Trauung sehr ähnlich zu denen war, die ich schon in Deutschland miterlebt habe. Abla trug klassisch weiß. Ein Chor gab ein paar Lieder zum besten und zwischendurch spielte jemand auf dem Keyboard. Auch das Ja-Wort kenne ich fast nicht anders. Allerdings blieb der Kuss aus.


Nach der Messe wurde die Hochzeitsgesellschaft eingeladen, zu feiern. Auf einem Schulgelände wurden Tische und Bänke aufgestellt. Für alle gab es Essen und Trinken satt. Für die frisch Vermählten hatten wir ein Korb mit einem Pagne, Süßigkeiten und etwas Geld zusammengestellt. Diesen überreichten wir allerdings nicht persönlich, sondern zwei Männern hinter einem Tisch, die jedes eingehende Geschenk entgegennahmen und seinen Geber in eine Liste eintrugen. Ich fand das etwas befremdlich.


Leider wurden wir am frühen Vormittag von Regen überrascht. Da regnet es so gut wie nie hier in Togo, aber ausgerechnet dann! Nach einer kurzen Fotosession mit dem Brautpaar ging es nach Hause.


Die letzten drei Sonntage verbrachten wir mit einem Batikkurs, den einer der ASEVEC-Freiwilligen organisierte. Es hat so Spaß gemacht! Wir wendeten eine andere Batiktechnik an, als ich sie bisher kannte. Mit heißem Wachs konnten wir unsere weißen T-Shirts frei gestalten. Zeichnen, tropfen, spritzen, malen,… Unserer Kreativität waren quasi keine Grenzen gesetzt. Mit bestimmten Tricks kamen am Ende sogar coole zweifarbige Muster zustande. Ich freue mich schon darauf, meine selbst gefärbten Shirts zu tragen!


Hier noch ein kleines Update zu meiner Arbeit im Centre Kekeli. Ich bin momentan sehr zufrieden. Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich, denn ich arbeite mit Kleinkindern und Jugendlichen als auch mit Erwachsenen zusammen. Gerade am Anfang habe ich Schwierigkeiten gehabt, mich damit abzufinden, dass es häufig einfach nichts zu tun gibt und ich die Zeit quasi absitzen muss. Nun habe ich mir selbst Aufgaben gesucht. Ich habe zum Beispiel festgestellt, dass meine Kollegen froh sind, wenn ich ihnen Arbeit am Computer abnehme. Viele von ihnen sind nicht so geübt im Umgang mit dem PC. Da helfe ich gerne. Zudem habe ich mir kleine Ziele gesetzt. Besonders mit den Kindern möchte ich noch einiges verwirklichen, wie beispielsweise einem Mädchen das Lesen beibringen oder den kleinen Kindern ein Lied.


Da meine Vorgesetzten in der Einsatzstelle grundsätzlich strenger sind, als die meiner Mitfreiwilligen, tue ich mich schwer damit, bestimmte Freiheiten, die andere Freiwillige haben, auch bei mir durchzusetzen. Inzwischen habe ich Möglichkeiten gefunden, einige meiner Interessen durchzusetzen oder mich zu arrangieren und gewisse Dinge so zu akzeptieren, wie sie nun mal sind.


Letzte Woche, am 20. November, wurde der 12. Geburtstag des Centre Kekelis mit Getränken, Essen und einem Gottesdienst gefeiert.


Gestern, am 28. November, war der internationale Tag der Kindheit und der wurde im Centre Kekeli selbstverständlich auch gefeiert. Es gab traditionellen und modernen Tanz, den Kinder vortanzten. Als Belohnung gab es ein Bilderbuch. Am Ende gab es für jeden Muffins und Eis. Ein super Nachmittag!


Heute konnte ich nicht zur Arbeit gehen. Wegen den Präsidentschaftswahlen am 20. Dezember bemerken wir gerade erstmals Unruhen. Meine Einsatzstelle liegt in der Innenstadt, in der Demonstration erwartet wurden. Ich hoffe inständig, dass es nicht noch zu größeren Auseinandersetzungen kommt.

 
 
 

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