Zurück in Deutschland
- Ivanka
- 30. Aug. 2019
- 2 Min. Lesezeit

Zurück in Deutschland. Das hört sich noch unwirklich an. Vor allem fühlt es sich unwirklich an. 10 Tage ist es nun her, dass ich Lomé verlassen musste und in der kurzen Zeit habe ich schon so viele Emotionen durchlebt, traurige aber auch schöne Situationen erlebt.

Direkt am Flughafen erwartete mich eine tolle Überraschung! Darauf, dass meine Eltern mich abholen würden, hatte ich mich schon total gefreut, aber auch meine Oma und meine Schwester waren gekommen und ich glaube es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich Freudentränen weinte.
Schon in den ersten Minuten fielen mir so viele Dinge auf, die in Togo einfach komplett anders sind. Nie vergessen werde ich zum Beispiel den Moment, als ich aus dem Flugzeug stieg und das erste Mal seit Monaten das Gefühl hatte, komplett frische Luft zu atmen.
Am nächsten Tag traf ich einige Freunde wieder und bin sehr froh, dass sich an unserer guten Beziehung zueinander nichts verändert hat. Wir waren in der Stadt frühstücken, und mir fiel auf, dass ich vergessen hatte, wie geil deutsches Frühstück ist. ...und wie teuer alles in Deutschland ist. Was kannst du in Deutschland für 30 Cent schon anfangen? In Togo wirst du dafür locker satt!

Am folgenden Wochenende hatten Mama und Papa eine kleine Willkommensfeier für mich organisiert, mit Familie, Freunden und Nachbarn. Es war so, so schön, alle wiederzusehen und ich hatte einen unvergesslich schönen Tag!

Ein paar Tage später kam mich meine Mitfreiwillige aus Bremen besuchen! Das war einfach eine tolle Zeit, denn ich hatte jemanden um mich, dem es ähnlich geht wie mir. Während ich ihr Osnabrück zeigte, fielen uns ständig Dinge auf, die in Togo so anders sind. Allein die Kleidung der meisten war für uns so auffällig, kurz und anders. So viele Raucher, Fahrradfahrer, Handys,... Kaum Schwarze, dafür so viele andere Nationalitäten und Sprachen. Dem Essen fehlt es an Schärfe und Autofahrer halten bei Zebrastreifen. Mein Portemonnaie quillt über vor Kleingeld, in Lomé fehlte es daran immer. Es sind wirklich die kleinsten Kleinigkeiten, die mir auffallen.
Und dann ist da das Kulturelle... Hier gucken mich teilweise fremde Leute komisch an, wenn ich sie grüße. Hier ist es nicht selbstverständlich, dass dich jeder fragt, wie es dir geht. Alle scheinen so beschäftigt, müssen Zeiten und Termine einhalten, sind verplant. An so vieles muss ich mich einfach noch wieder gewöhnen.
Und ich vermisse Lomé! Noch mehr vermisse ich so viele Menschen, die nun tausende Kilometer von mir entfernt leben, und die ich teilweise vielleicht nie wieder sehe. Noch besteht der Kontakt, doch ich weiß, dass er sich verflüchtigen wird.
Doch die Erfahrungen und Erinnerungen, die ich aus meinem Jahr in Togo mitgenommen habe, kann mir niemand nehmen und ich bin so froh, diese Entscheidung, nach Togo zu gehen, für mein Leben getroffen zu haben.
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