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Spontan sein macht glücklich

  • Autorenbild: Ivanka
    Ivanka
  • 17. Sept. 2018
  • 2 Min. Lesezeit


Vorgestern hatten wir unseren ersten Kurs in Ewe! Genauer gesagt in Mina, das ist die Sprache, die in Lomé hauptsächlich gesprochen wird. Die beiden Sprachen haben aber viel gemeinsam und wenn ich es richtig verstanden habe, kommt Mina aus dem Ewe.

Mina ist komplett anders als alle Sprachen, die ich bisher gehört habe. Ich finde den Klang sehr interessant und habe Motivation, die Sprache ein wenig zu lernen. Letztere hat sich durch ein besonderes Erlebnis noch gesteigert.

Als wir aus dem Kurs entlassen wurden, zogen wir wie so oft die Aufmerksamkeit ein paar Kinder auf uns. Ich fand es schon immer schade, keinen richtigen Kontakt mit Kindern aufnehmen zu können, weil die meisten Französisch erst in der Schule lernen. Spontan hatten wir die Idee, unsere gerade neu erlernten Kenntnisse auszuprobieren. Und sie verstanden uns! Mit den paar Brocken, die wir bis jetzt sprechen können, haben sie erfahren, dass ich Ivanka heiße und wir, dass die Kinder vorhaben, nach Hause zu gehen. Wir haben uns über diesen Erfolg total gefreut. Diesen Moment werde ich so schnell nicht vergessen.


Fiké oléyio? - Wohin gehst du?

Mayi axomé mava. - Ich werde nach Hause gehen.


Léké oyona o? - Wie heißt du?

O yo nam bé Ivanka. - Ich heiße Ivanka.



Gestern ging es mit drei anderen Mädels auf den Fetischmarkt. Der unangenehme Geruch war das erste, was mir auffiel. Auf dem Markt, der eher wie ein Museum funktioniert, werden alle möglichen Teile aller möglichen Tiere ausgestellt: Schädel, Pfoten, Haare, Zähne, Häute, Schwänze, Federn, Hörner von Hunden über Chamäleons und Antilopen bis hin zu Krokodilen und Igeln. Je nach Beschwerde oder Kummer lassen sich aus diesen Dingen Heilmittel herstellen. Das glauben zumindest die Voodoo-Anhänger, die ursprünglich aus Benin kommen. Aber auch traditionelle Puppen und Masken sind auf dem Markt zu sehen.


Einmal wurden wir in einen kleinen Raum geführt, in dem mit uns ein paar Rituale durchgeführt wurden. Am Ende hätten wir Talismane erstehen können, dessen Preis mithilfe von vier Muscheln, die dreimal auf den Boden geworfen wurden, bestimmt wurde und viel zu hoch war.


Als wir abends aus dem Taxi ausstiegen, war gerade in der Kirche neben unserem Haus ein Gottesdienst im Gange, wie es hier sonntags eigentlich durchgängig der Fall ist. Wir konnten gar nicht so schnell gucken, da wurden wir schon eingeladen und wir saßen in einer der hinteren Reihen in der Kirche. Plötzlich hörte ich das Wort „Yovo“ auf Mina für „Weiße“ heraus und schlagartig drehten sich alle Köpfe in der Kirche zu uns. Wir wurden nach vorne geholt, sollten kurz etwas ins Mikrofon sprechen und dann fing auch schon die Band an zu spielen und alle strömten zu uns nach vorne und tanzten mit uns. Es ging alles so schnell!


Dann war der Gottesdienst auch schon zu Ende, doch wir mussten noch ganz viele Fotos machen. Uns wurden kleine frittierte Kuchen und Maisbrei in die Hand gedrückt, Armbänder um die Hand gemacht, Handynummern gegeben. Alle waren so offen und herzlich. Nach diesem Erlebnis waren wir alle sprachlos und ich bin sehr froh, diese Erfahrung gemacht zu haben!


Heute stand dann der Handwerksmarkt "Marché artisanal" auf dem Programm. Ich hätte jedes zweite Teil direkt kaufen können! Am Ende meines Aufenthalts hier in Togo muss ich dort auf jeden Fall Mitbringsel shoppen gehen!


 
 
 

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