Endlich zuhause!
- Ivanka
- 11. Sept. 2018
- 2 Min. Lesezeit

Fast zwei Wochen sind inzwischen vergangen. Unvorstellbar, was ich in dieser kurzen Zeit schon alles erlebt und gelernt habe!
Die Kommunikation zwischen uns Deutschen mit den Togoern ist eine Sache, die auf jeden Fall ausbaufähig ist. Gestern war ein Besuch im Fußballstadion geplant, wo es um die Qualifikation für den Africa-Cup ging. Togo gegen Benin. Die Vorfreude bei uns Freiwilligen war groß, doch wir wurden enttäuscht. Leider sind wir viel zu spät losgefahren, obwohl wir den ganzen Tag nichts zu tun hatten. Selbst Kartenbesitzer wurden teilweise nicht mehr hereingelassen. Die Stimmung vorm Stadion war dementsprechend erhitzt. Auch wir waren sehr enttäuscht, doch stattdessen gingen wir zum öffentlichen Strand, wo es auch ganz schön ist.
Noch heute kann man dort Teile einer Eisenbahnstrecke sehen, die die Deutschen während der Kolonialzeit angefangen haben zu bauen.
Mein persönliches Highlight in den letzten Tagen war, dass wir in unser Zimmer einziehen konnten. Unsere Putzaktion hat einen halben Tag gedauert. Es war alles von oben bis unten verdreckt. Hinzu kam der ganze Kram, den die Vorfreiwilligen hinterlassen hatten und den wir ausmisten mussten. Aber es hat so Spaß gemacht! Und jetzt ist alles blitzeblank und aufgeräumt. Wir haben sogar schon die Wände mit Fotos geschmückt. Ich fühle mich superwohl in dem Zimmer.
Auf dem Foto oben sieht man unser Haus von vorne. Und mal ganz ehrlich: Wir leben hier echt luxuriös! Wir haben sogar einen Nachtwächter, der jede Nacht vor unserer Tür sitzt.
Da mich der Putz- und Ordnungsdrang schon gepackt hatte, begann ich gleich mit dem Wäschewaschen. Wir müssen hier per Hand waschen. Es ist nicht so, dass ich es noch nie gemacht hätte, aber bei den hier herrschenden Temperaturen ist es eine echte Schweißarbeit. Daran muss ich mich erst noch gewöhnen.
Auch die regelmäßigen Marktbesuche sind immer wieder eine Erfahrung wert. Langsam sind wir zumindest im Preiseverhandeln ganz gut. Von den Verkäufern werden wir oft mit „Les blancs!“ angekündigt, als wären wir eine Jahrmarktattraktion. Oft bekommt man auch mit, wie Kinder ein Lied singen: „Yovo! Yovo!“ („Weiße, Weiße“ auf Ewe). Besonders schlimm war es, als einmal ein Kind bei dem Anblick von uns angefangen hat, zu weinen, weil es solche Angst hatte. Ältere Kinder haben schon öfter Weiße gesehen und wollen häufig die Hände von einem berühren, um zu gucken, ob die „weiße Farbe“ abfärbt.
Heute Nachmittag waren wir auf dem Grand Marché, der größte Markt in Lomé. Der Markt lässt sich nicht mit dem kleinen in unserer Nähe vergleichen. Das Areal ist so riesig, dass man sich leicht verlaufen kann. Teilweise sind die Gänge so verstopft, dass man nicht ein Stück vom Boden sieht. Überall Frauen mit Ware auf dem Kopf balancierend, Moto-Fahrer, die sich hupend durch die Massen quetschen oder vollgestopfte Karren mit irgendetwas drauf.
Auf dem Markt gibt es aber auch wirklich alles! Wir haben erst einmal unseren Hausstand auf Vordermann gebracht und Besorgungen wie Fußmatten, neue Schneidebretter oder Klobürsten gemacht. Am Ende waren wir uns allerdings einig, dass der kleine Markt in unserer Nähe trotz der kleineren Auswahl sehr viel angenehmer ist.
Morgen beginnt ein zweimonatiger Sprachkurs in Ewe im Asevec-Zentrum. Darauf bin ich schon sehr gespannt. Bis dahin!
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